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Evangelische Trauung - Ablauf der Hochzeit in der Kirche

Sich vorher über die Gepflogenheiten der jeweils anderen Religion zu informieren gilt aber als durchaus empfehlenswert. Nicht überall sind konfessionsübergreifende Eheschließungen gern gesehen. Sofern sich evangelische und katholische Brautleute das Ja-Wort geben wollen, stehen die Chancen auf einen gemeinsamen Gottesdienst gar nicht so schlecht. Trotz dieser entspannten Haltung der evangelischen Kirche geht es auch hier nicht ohne Formalitäten. Um durch einen evangelischen Pfarrer den Bund für´s Leben schließen zu lassen, muss entweder Braut oder Bräutigam der evangelischen Kirche angehören.

Da in Deutschland nur die Ehe per Gesetz eingegangen werden kann, macht auch der evangelische Pfarrer seinen Segen von Stammbuch und Heiratsurkunde abhängig. Einen großen Vorteil hat die evangelische Trauung – die Brautleute können den Moment des Ja-Worts aktiv mitgestalten. Seien es Fragen der Dekoration, die Auswahl der Lieder oder die Suche nach dem Trauversprechen. Oft gehen die einzelnen Gemeinden sogar soweit und lassen den Auftritt eigener Musiker zu. Bevor die Gestaltung der Hochzeit aber endlich in Anspruch genommen wird, steht in jedem Fall ein Gespräch mit dem Pfarrer an.

Ablauf eines evangelischen Traugottesdienstes

  1. Beim grundlegenden Ablauf einer evangelischen Trauung hilft eine kleine Übersicht, die speziell jungen und unerfahrenen Brautpaaren als Stütze dienen kann.
  2. Einzug der Brautleute, begleitet vom Spiel der Orgel: Die Gäste sind in der Regel bereits in der Kirche versammelt, während sich das Brautpaar vor der Kirche trifft und gemeinsam mit dem Pfarrer einzieht. Denkbar wäre auch der getrennte Einzug mit Brautführer.
  3. Begrüßung, Votum und Ankündigung: Nicht in jeder Kirche ist Fotografieren erwünscht. Im Rahmen der Ankündigung macht der Pfarrer auf diese Tatsache aufmerksam oder gibt den Zweck der Kollekte bekannt.
  4. Eingangspsalm, Lied, Eingangsgebet: Auf Wunsch können die Brautleute hier einen Psalm wählen, der ihnen besonders am Herzen liegt. Gleiches gilt für Eingangsgebet und das Lied.
  5. Lesung und Ansprache zum Trauspruch: Den Trauspruch wählt das Brautpaar gemeinsam. Auf der einen Seite sollte er die gegenseitige Verbundenheit, gleichzeitig auch den Anspruch an die gemeinsame Zukunft verbinden.
  6. Trauung: Die eigentliche Trauung, in welcher sich die Brautleute das gegenseitige Ja-Wort geben und die Ringe tauschen. Eine Generalprobe vor dem großen Tag ist sicher sehr zu empfehlen, da Aufregung und die Blicke der Gäste in den meisten Fällen für eine gewisse Verunsicherung und Nervosität sorgen. Abschließend erhält das Brautpaar den Segen der Kirche – entweder stehend oder vor dem Altar kniend.
  7. Lied, Wünsche und Fürbitten: An dieser Stelle ist genau der richtige Zeitpunkt für ein Lied zur Trauung oder ein Segenslied. Die Wünsche aus dem Freundeskreis können einzeln oder gemeinsam vorgetragen werden. Gleiches gilt in diesem Zusammenhang auch für die Fürbitte. Im Anschluss ist es in nicht wenigen Gemeinden üblich, das Vaterunser zu beten.
  8. Überreichen der Traubibel: Sie erinnert neben den Hochzeitsfotos das Brautpaar immer an das kirchliche Eheversprechen und ist in vielen Fällen mit einer persönlichen Widmung versehen – etwa in Form des Trauspruches.
  9. Schlusssegen und Auszug zum Orgelspiel: Gemeinsam mit Pfarrer, den Brautführern und den Hochzeitsgästen verlässt das Brautpaar die Kirche unter Begleitung der Orgel. Vor der Kirche können Kinder als Blumenmädchen fungieren, um der evangelischen Hochzeit einen besonders romantischen und festlichen Eindruck zu verleihen.

Da Pfarrer, Brautpaar und auch die Gemeinde Einfluss auf den Ablauf einer evangelischen Trauung nehmen, sind Abweichungen und Unterschiede von diesem skizzenhaften Ablauf vorprogrammiert. Wer es daher ganz genau wissen will, sollte sich bei seiner Wunschgemeinde vor der Trauung in jedem Fall über die einzelnen Punkte informieren.